Fünf Fragen an Urs Schumacher

«Von Entscheidungen oder Massnahmen, die nicht funktionierten, habe ich am meisten gelernt.»

Urs Schmumacher, LeShop

(Urs Schumacher, CEO von LeShop.ch)

 

Was bedeutet für Sie Bildung?

In der heutigen Zeit ist Bildung ein zentraler Faktor für die berufliche, aber auch private Weiterentwicklung. Da beide Bereiche sich durch die neuen Technologien immer weiter annähern und eine klare zeitliche Abgrenzung immer schwieriger wird, steigt die Bedeutung einer sinnvollen und effizienten Nutzung der neuen Tools. Die Anforderungen im Berufsleben werden weiter steigen und verlangen auch hinsichtlich der zunehmenden Digitalisierung neue, angepasste Profile. Hat man in der Vergangenheit auf der Führungsebene eher gut ausgebildete Spezialisten gesucht, sind es heute eher flexible Generalisten, die sich schnell neuen Situationen anpassen und entsprechend auch umsetzen können. Gerade dies bedingt, dass man sich laufend und breit informiert oder weiterbildet, damit man diesen Herausforderungen erfolgreich gerecht werden kann.

Verraten Sie uns Ihren grössten Lernerfolg?

Meine grössten Lernerfolge konnte ich eigentlich immer durch Best Practice realisieren. Es gibt fast immer jemanden, der die gleiche oder eine ähnliche Herausforderung schon einmal erfolgreich gemeistert hat. Entscheidend ist, dass man die entsprechenden Erfolgsfaktoren erkennt, analysiert – und sie auf die eigene Challenge sinnvoll adaptieren kann. Man muss nicht jedes Mal das Rad neu erfinden. Ein anderer, für mich sehr lehrreicher Lernprozess ist das Akzeptieren der Resultate konsequent umgesetzter Entscheidungen. Gerade von Entscheidungen oder Massnahmen, die nicht funktionierten, habe ich am meisten gelernt.

Was lernt man besser im Job als in einer Ausbildung?

Ich würde es nicht „besser“ nennen. Es braucht beides. In der Ausbildung erlangt man Wissen, das man anschliessend in der Praxis anwenden können sollte. Wenn man das Gelernte nicht umsetzen kann, ist es in meinen Augen wenig zielführend. Die eigene Kompetenz wird dadurch nicht oder zu wenig weiterentwickelt.

Mit welchen Online-Plattformen bilden Sie sich weiter?

Ich hole mir sehr viele Informationen und Ideen aus den bekannten Online-Kanälen, jedoch sind die Masse, Qualität und der Wahrheitsgehalt teilweise schwer einzuschätzen. Ein gesunder Menschenverstand ist hier Pflicht. Es braucht nach wie vor Zeit, gewisse Themen fundiert und objektiv zu vertiefen. Als reine Online-Ausbildungsplattform habe ich mit E-Learning sehr gute Erfahrungen gemacht. In kurzer Zeit kann ein Thema oder ein Bereich vertieft und anschliessend abgefragt werden – strukturiert, fokussiert und bedürfnisgerecht.

Was wollten Sie schon längst einmal lernen?

Da gibt es vieles. Ich habe das Glück, dass mich sehr viele, auch unterschiedliche Dinge interessieren. Beispielsweise Noten lesen oder eine Programmiersprache beherrschen. Zurzeit lese ich mich gerade in die Kunst der anspruchsvollen Fotografie ein. Was macht ein gutes Bild aus, und wie realisiert/reproduziert man es? Sehr spannend und herausfordernd. Es ist dann nicht das Wissen, das fehlt, sondern die mangelnde Praxis. Aber auch Themen wie „künstliche Intelligenz“ und deren Auswirkungen auf unseren Alltag oder unser Konsumverhalten beschäftigen mich. Man lernt dauernd dazu, wenn man offen und neugierig bleibt.

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