Wenn die Belastung zu viel wird – Wirkung von Stress

Eine schnippische Bemerkung der Arbeitskollegin, ein Beschwerde-E-Mail vom anspruchsvollen Kunden. Was dem einen eine schlaflose Nacht beschert, geht beim anderen vergessen, sobald er nach Feierabend zu Hause über die Türschwelle tritt.

Belastungen am Arbeitsplatz können vielfältig sein: Termindruck, ein schlechtes Verhältnis zum Vorgesetzten oder zu wenig Licht am Arbeitsplatz. Durch den technischen Fortschritt hat eine Verschiebung der körperlichen zu vermehrt psychosozialen Belastungen wie Zeitdruck oder Konflikte stattgefunden: Der Kopf wird das wichtigste Organ für die Arbeit.

Ab wann wird es zum Stress
Ob diese Belastungen für den Mitarbeitenden schliesslich zum Stress werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören unter anderem seine individuelle Bewältigungsstrategie, wie gut qualifiziert er für die Arbeit ist, sein Gesundheitszustand oder die Tagesform.

Ausserdem ist auch massgebend, in welchem Ausmass die Anforderung – beispielsweise Arbeiten unter Zeitdruck – vom Mitarbeitenden selber beeinflusst werden kann. Hohe psychologische Anforderungen, kombiniert mit wenig Kontrollmöglichkeiten auch Job Strain genannt, führen zu besonders viel Stress, der sich auf Körper, Psyche und soziales Verhalten auswirkt.

Die Folgen von Stress
So beginnt der eine Mitarbeitende unter Stress besonders viel zu essen, der andere versinkt in Grübeleien oder zieht sich von seinen Arbeitskollegen zurück. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen des Muskel-Skelett-Apparats sowie für psychische Erkrankungen wie Depressionen steigt. Die körperliche, die psychische und die soziale Verfassung eines Mitarbeitenden machen es dann letztlich aus, wie gesund und leistungsfähig dieser ist.

Mit geeigneten Mitteln Stress lindern
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) hat zum Ziel, Belastungen für die Beschäftigten zu vermeiden oder – wo dies nicht möglich ist – zumindest zu verbessern. Mit dieser Vorgehensweise planen Sie Ihre Massnahmen so, dass sie auch am richtigen Ort ansetzen und somit wirksam sind:

  • Involvieren Sie die Mitarbeitenden bei der Planung und Durchführung Ihrer Massnahmen, beispielsweise im Rahmen von Gesundheitszirkeln.
  • Stimmen Sie die Massnahmen auf die Belastungen am Arbeitsplatz ab und evaluieren Sie diese systematisch und regelmässig mittels Befragungen, Mitarbeitergesprächen oder Expertenanalysen.
  • Bieten Sie Ihren Mitarbeitenden Unterstützung, gezielt ihre körperlichen, psychischen und sozialen Ressourcen auszubauen, um besser mit Belastungen umgehen zu können (beispielsweise mittels Stressmanagement-Workshops).
  • Nehmen Sie auch die Bedingungen am Arbeitsplatz unter die Lupe wie Arbeitsgestaltung- und -organisation, Ergonomie, Wertschätzung durch Vorgesetzte sowie Handlungsspielräume des Mitarbeitenden und versuchen Sie diese, wenn nötig, zu verbessern.
  • Schulen Sie Ihre Vorgesetzten, damit sie Warnsignale für psychische Überlastungen bei sich selbst und bei den Mitarbeitenden erkennen. So können sie frühzeitig reagieren. Zudem wissen die Vorgesetzten, wie sie die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden aktiv stärken können.

 

Daniela EmmeneggerText:

Daniela Emmenegger
Projektleiterin Corporate Health
Medbase Gruppe
MSc ETH Bewegungswissenschaften

 

 

 

 

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