Fünf Fragen an Sandra-Stella Triebl

«Jeder kann unser Lehrmeister und alles unser Lehrstück sein, wenn wir es zulassen.»



Bildung, was bedeutet das für Sie?
Bildung ist kein Ziel, sondern bedeutet für mich einen fortwährenden Weg im Sinne des ständigen Lernens. In unserer zunehmend digitalisierten und schnelllebigen Zeit, in der die Menge an Informationen exponentiell anwächst, ist ein stetes Up-to-date-Bleiben wohl Pflichtprogramm für uns alle. Wobei in der Schweiz das Schöne daran ist, dass wir ungehinderten Zugang zu all jenen Informationen haben, die für uns bedeutend sind, die uns bewegen oder interessieren.
 
Verraten Sie uns Ihren grössten Lernerfolg?
Oje... ich mag das Wort Erfolg nicht so gern. Meiner Ansicht nach enthält das Wort Erfolg zu wenig Spielraum, um den individuellen Nuancen rund um Erfolge in einem Leben genügend Raum zu geben. Aber wenn ich Ihnen eine klassische Antwort geben darf: dass ich meine mündlichen Lizenziatsprüfungen (heute Master) an der Uni Zürich mit summa cum laude abgeschlossen habe. Glücklicherweise bin ich eine Person, die eine schnelle Auffassungsgabe hat. Ich musste nie wirklich viel «lernen»... ein praktisches Talent.
 
Was lernt man besser im Job als in einer Ausbildung?
Die Ausbildung soll einen mit der Basis und dem nötigen Werkzeug für den Beruf ausstatten. Im Job lernt man dann, wie man kreiert, wie man mit Herausforderungen umgeht und Probleme löst. Damit häuft man wiederum neues und wertvolles Wissen an. Denn Erfolg ist auch eine Aneinanderreihung von Misserfolgen und Erfahrungen.
 
Mit welchen Online-Plattformen bilden Sie sich weiter?
Ehrlich gesagt finde ich das reale Leben für sich schon etwas, das uns täglich fordert, an dem wir wachsen und gedeihen können. Vorausgesetzt, dass wir uns den Aufgaben stellen und nicht davor flüchten. Jeder kann unser Lehrmeister und alles unser Lehrstück sein, wenn wir es zulassen. Zurzeit lese ich jede Menge religiöser Werke – von den Chassidim über den Taoismus bis zu Dschuang Dsi – in Buchform.

Was wollten Sie schon längst einmal lernen?
Mandarin, Arabisch und Aikido. Und wie ich lerne, mir selbst mehr Zeit der Stille zu gönnen in meinem zwar reichen, aber auch überfüllten Leben. Damit ich wieder eine Distanz zu jenen Dingen finden kann, mit denen ich mich im Laufe des Lebens umgebe. Dies auch, um herauszufinden, ob ich den eingeschlagenen Weg überhaupt noch mag. Und ich übe mich darin, leichter loszulassen. Aber wie das geht, steht wohl in keinem Lehrbuch.

 

Sandra-Stella Triebl hat in Zürich Publizistik und Politik studiert und ist seit rund 30 Jahren als Journalistin tätig. Triebl gilt als eine der bestvernetzten Frauen der Schweiz. Innerhalb von sechs Jahren hat sie das Wirtschaftsmagazin Ladies Drive aus dem Nichts aufgebaut. Die Skepsis, mit der ihr Zielpublikum ihr Tun anfangs verfolgte, hat mittlerweile in Bewunderung umgeschlagen. Der Verlag Swiss Ladies Drive GmbH feiert 2017 bereits sein zehnjähriges Bestehen.

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