Game-based Learning mit Minecraft

Vor kurzem veröffentlichte Microsoft eine Minecraft-Version speziell für Schulen. Teil 4/5

Wer hat schon Minecraft gespielt? Fragt man Schüler, sausen fast alle Hände nach oben. Nicht so bei Erwachsenen. Einige Lehrer setzen das Game im Unterricht ein und merken schnell: Das funktioniert nur, wenn sie bereit sind, von den Schülern zu lernen. Denn ein grosser Teil der Klasse beherrscht das Spiel besser als die Lehrperson. Die Botschaft heisst dann: Wir sind alle Lernende – und wir können alle Lehrer sein. 

Office 365 Education - Minecraft

Minecraft kann man sich als eine Art bodenlose Legokiste vorstellen, gefüllt mit unterschiedlichen Blöcken. Aus diesen lassen sich riesige Welten bauen – und wieder zerstören. Man trifft auf Tiere, Monster oder andere Spieler. Wer es gerne friedlich hat, spielt im «Creative Mode». Dort hat man alle Arten von Blöcken zur Verfügung, kann fliegen und ist unverwundbar. Nicht umsonst lautet der Minecraft-Slogan: «The only limit is your imagination». Dies gilt auch für die Schule. Auf Youtube und Social Media gibt es viele Anwendungsbeispiele, wie sich Minecraft in verschiedene Fächer integrieren lässt. Mathematische Themen wie Umfang, Fläche, Volumen und Symmetrie eignen sich perfekt für den Unterricht mit Minecraft. In der Biologie werden tierische Zellen nachgebaut und in Geschichte antike Bauwerke erschaffen. Oft geht es aber gar nicht um Fachinhalte. Denn wenn Schüler gemeinsam planen und bauen, stehen Kreativität, Zusammenarbeit und Problemlösen im Zentrum. Im Lehrplan 21 sind das überfachliche Kompetenzen. 

Gamen in der Schule?

Gamen in der Schule stösst auf Skepsis. Kinder und Jugendliche verbringen in der Freizeit viel Zeit mit Games und anderen digitalen Medien. Zu viel, wie einige Erwachsene finden. Und jetzt sollen sie auch noch in der Schule gamen? Während Schüler in der Freizeit Medien konsumieren und auch in der Schule mit Wissen «gefüttert» werden, können sie in Minecraft zu Produzenten werden. Sie haben neue Möglichkeiten, sich auszudrücken und selbst etwas zu erschaffen – eben ganze Welten. Ausserdem ist Minecraftspielen in der Schule nicht dasselbe wie zuhause. Das Game kommt meistens in einzelnen Sequenzen zum Einsatz, kein Thema wird nur mit Minecraft gelernt. Und während Minecraft auch in der Schule nur funktioniert, wenn die Lehrperson den Schülern Freiheiten lässt, legt sie trotzdem Ziele, Aufgaben und Regeln fest. 

Eine Spezialausgabe für den Unterricht

Vor kurzem veröffentlichte Microsoft die «Minecraft Education Edition». Für einen schnellen Einstieg stehen Unterrichtsmaterialien und fertige Welten zu Verfügung (z.B. eine Tutorial-Welt). Mit der speziellen Version für Schulen können bis zu 30 Schüler gleichzeitig Minecraft-Welten erforschen und gemeinsam bauen. Die Lehrperson kontrolliert dabei als eine Art «Wächter» die Welt. Mit speziellen Blöcken und Funktionen kann sie zum Beispiel bestimmen, wohin die Schüler gehen und wo sie bauen dürfen sowie welche Bauwerke unzerstörbar sind. Selbstverständlich kann sie den Spielern auch viele Freiheiten gewähren. Dann entstehen die tollsten Lernerlebnisse: Wenn die Lernenden vorgegebene Pfade verlassen und auf eigenen Wegen Überraschendes entdecken und erschaffen.

Link zur Minecraft Education Edition

Mehr Informationen zu den bestehenden Kursen gibt es hier

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Autor

Pirmin StadlerPrimin Stadler
ist Lehrer auf der Sekundarstufe I. Vor allem ist er aber Lernender.
Auf Pistadler.ch denkt er nach und lernt über Schule und Digitalisierung.







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